Mein Sohn (knapp 5) und ich haben uns die Räuber-Ausstellung im hiesigen Museum, dem Braith-Mali-Museum in Biberach an der Riß angeschaut. Im Mittelpunkt standen die Porträts der oberschwäbischen Räuber.
Inhalt
Ausstellung Räuber im Museum Biberach
Im 18. Jahrhundert haben diese ihr Unwesen in Biberach und Umgebung getrieben. Der berühmteste unter Ihnen war Franz Xaver Hohenleiter, er wurde der Schwarze Veri genannt. Im Frühjahr 1819 versetzte er mit seiner Räuberbande die Bevölkerung in Angst. Besonders die auswärts lebenden Bauern wurden häufig bei nächtlichen Einbrüchen heimgesucht.
Am 16. April 1819, also nur wenige Wochen nach in Erscheinung treten, wurde der Schwarze Veri gemeinsam mit dem Schönen Fritz gefangen genommen.
Am 20. Juli 1819 kam Xaver Hohenleiter auf mysteriöse Weise ums Leben. Anscheinend wurde er bei einem Gewitter vom Blitz erschlagen. Der Blitz soll in das Ehinger Tor (Gefängnis) eingeschlagen haben und durch die Ketten weitergeleitet worden sein.

Der schwarze Veri
Naturkunde Ausstellung und Mitmachmuseum
Nachdem wir die Räuber besucht hatten, ging es weiter in die Naturkunde-Abteilung. Hier können sich Kinder selbst ein Bild machen, wie alt Mutter Erde ist, oder wie viele Sterne am Firmament stehen. Besonders interessant waren für uns die Fossilien von Fischsauriern, Haien und Mammuts, wo Dinosaurier doch zur Zeit ganz hoch im Kurs sind. Mit Computerspielen, Modellen, Videos und Versuchsstationen konnten wir dann noch selbst experimentieren. Am interessantesten war das betrachten der Radioaktivität der verschiedenen Gesteine in der Dunkelkammer.
Archäologie Ausstellung
Von der Naturkunde geht es direkt weiter zur Archäologie, welche mindestens genauso spannend war. Ein Biberacher Zahnarzt, Heinrich Forschner (1880-1959), hat als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Denkmalschutzes viele Waffen und Werkzeuge steinzeitlicher Rentierjäger sowie die Siedlungs- und Nahrungsreste bronzezeitlicher Pfahlbaufischer gefunden. An einem Modell konnten wir die Besiedlung Oberschwabens bis in die Zeit der Kelten, Römer und Alamannen nachvollziehen. (Heinrich Forschner ist übrigens der Namensgeber unserer Straße, in der wir wohnen).
Biberach besitzt mit der jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlung am Schreckensee und der bronzezeitlichen „Siedlung Forschner“ zwei der 111 „Prähistorischen Pfahlbauten“. Weitere 15 Stationen liegen am Bodensee, am Federsee und an oberschwäbischen Kleinseen. Die Pfahlbauten gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
Das Museum hat den doch recht trockenen Stoff sehr anschaulich und für Kinder sehr interessant gestaltet. Vor allem die Modelle, bei denen durch Drücken verschiedener Tasten verschiedene Aktionen passierten, waren wie ein Magnet.
Kunst Ausstellung 20. Jahrhundert
Zum Abschluss sind wir durch die Kunstsammlungen des 20. Jahrhunderts gegangen um uns Exponate von Romane Holderried Kaesdorf, Jakob Bräckle und Ernst Ludwig Kirchner anzusehen.
Das restliche Museum haben wir uns für unseren nächsten Besuch aufgehoben. Vor allem die Weberei wollen wir uns an einem Schausonntag genauer ansehen.
Wenn du weitere Ausflugsziele für Biberach an der Riß suchst, dann kann ich dir diesen Beitrag empfehlen.
Schau doch mal bei Selda von travellife.blog vorbei. Dort habe ich einen Beitrag zum Wackelwald in Bad Buchau geschrieben.
Interessant zu wissen:
Mit diesem Beitrag habe ich an der Blogparade von unterwegsmitkind teilgenommen.
3 Kommentare
Liebe Charnette,
das ist ein toller Einblick ins Biberacher Museum! Ganz herzlichen Dank, dass du ihn zu meiner Blogparade beisteuerst!
Liebe Grüße
Gela
[…] Biberach Museum: http://www.wiraufreise.de/raeuber-im-museum/ […]
[…] hat aber auch noch einen richtig spannenden Museumstipp aus ihrer Heimat beigesteuert. Auf der Spur des „Schwarzen Veri“ – na, wer kennt den üblen Gesellen? – ist sie mit ihrem fast fünfjährigen Sohn im […]