Im August 2014 flogen wir mit unserem zweijährigen (fast dreijährigen) Sohn nach Amerika, um unsere Verwandtschaft in Denver, Colorado zu besuchen. Da für uns das Meer zu einem richtigen Urlaub dazugehört, haben wir die Reise mit einer Wohnmobil-Tour über Vancouver Island, an der Westküste Kanadas gekoppelt.
In diesem Beitrag berichten wir über den Besuch bei unserer Familie, über unsere Sightseeing-Tour durch Vancouver und über die Sunshine Coast an der Westküste Kanadas.
Unser Reiseablauf im Überblick:
Tag 1 | Flug Frankfurt/Denver mit Zwischenstopp in Detroit |
Tag 2-4 | Besuch meiner Familie in Littleton, bei Denver |
Tag 5 | Flug Denver/Seattle + Greyhound-Fahrt nach Bellingham |
Tag 6 | Übernahme Wohnmobil bei ElMonte in Ferndale, Fahrt nach Vancouver |
Tag 7 | Stadtbesichtigung Vancouver |
Tag 8-10 | Sunshine Coast |
Tag 11-13 | Vancouver Island |
Tag 14-16 | Saltspring Island |
Tag 17-18 | Stadtbesichtigung + Whalewatching in Victoria |
Tag 19 | Rückgabe Wohnmobil + Greyhound-Fahrt nach Seattle |
Tag 20 | Stadtbesichtigung Seattle |
Tag 21 | Direktflug von Seattle nach Frankfurt |
Verwandtschaftsbesuch in Littleton bei Denver (Colorado)
Wir flogen mit DELTA Airlines von Frankfurt nach Denver, mit einem Zwischenstopp in Detroit. Leider wurden aus 3 Stunden Aufenthalt in Detroit 8 Stunden und so kamen wir mit einiger Verspätung in Denver an. Die lange Anreise, der Jetlag und ca. 40°C bei 10 % Luftfeuchte schlauchten uns mehr, als wir erwartet hätten. Deswegen ließen wir unseren Besuch bei meiner Familie ruhig angehen und machten nur ein paar kleinere Ausflüge rund um Littleton/Denver, um die Gegend etwas kennen zu lernen. Unter anderem gingen wir auf dem Chatfield Lake in Littleton angeln und machten Spaziergänge entlang des Deer Creeks. Die Männer fuhren an einem Vormittag zum Lake Jefferson auf 3400 Höhenmeter zum Angeln und Kajak fahren. Da wir unseren Sohn noch nie in größeren Höhen dabei hatten, wollte ich kein Risiko eingehen und blieb mit ihm zu Hause. Wir nutzten die Zeit und kochten Kässpätzle für die ganze Familie.
Wohnmobilübernahme in Ferndale (Washington)
Nach 3 Tagen flogen wir mit Frontier Airlines von Denver nach Seattle und fuhren direkt nach unserer Ankunft mit dem Greyhound nach Bellingham. Auf halber Strecke blieb unser Greyhound leider auf dem Highway liegen und es dauerte über 2 Stunden, bis wir „gerettet“ wurden. Die Nacht verbrachten wir im Hotel Bellwether in Bellingham.

Hotel Bellwether in Bellingham
Wir wurden am nächsten Morgen von El Monte am Hotel abgeholt und nach Ferndale zur Wohnmobil-Übernahme gefahren. Glücklicherweise konnten wir einen Kindersitz übernehmen, den eine Familie vor uns zur Weitergabe da gelassen hatte.
Wir verstauten unser Gepäck, räumten alles ein und starteten unseren Wohnmobil-Urlaub mit einem Großeinkauf im Haggen Einkaufszentrum. Ich bin fast vom Glauben abgefallen, als ich sah, wie die Angestellte unseren 150 $-Einkauf in über 20 Plastiktüten verpackte. Die Tüten dienten den ganzen Urlaub über als Mülltüten.
Vancouver Sehenswürdigkeiten mit Kleinkind
Im Anschluss fuhren wir auf direktem Weg nach Vancouver. Die Grenzkontrolle verlief reibungslos, wir mussten weder lange warten, noch wurden wir kontrolliert. In Vancouver kauften wir noch die fehlenden frischen Lebensmittel, die wir aus Angst vor der Grenzkontrolle noch nicht gekauft hatten.
Wir hatten schon vor Reiseantritt einen Stellplatz im Capilano River Campground vorgebucht. Im August ist, wie überall, Hochsaison und gerade Stadt-Stellplätze sind rar.
Am nächsten Morgen liefen wir mit dem Buggy zur Bushaltestelle, die ungefähr 10 Geh-Minuten von unserem Stellplatz entfernt lag. An der Bushaltestelle erfuhren wir, dass man im Bus nur mit Münzen bezahlen kann. Wenig später kam raus, dass es auch Tageskarten gibt, die wir im Einkaufszentrum gegenüber erwerben konnten. Auf dem Weg dahin bog ich in den GAP Store ab und kaufte fleißig im SSV ein.
Mit dem Bus ging es dann über die Lionsgate-Bridge nach Vancouver Downtown. Im Harbor Center gibt es eine Aussichtsplattform, auf der man sich für 33 $ einen Überblick über ganz Vancouver verschaffen kann. Wir fuhren mit dem Aufzug hoch und genossen den Ausblick.

Vanouver
Irgendwie war Vancouver nicht unsere Stadt. Vielleicht waren unsere Erwartungen an die Perle des Pazifiks auch einfach zu hoch. Fakt ist, unser Sohn war genervt und gelangweilt und selbst das Mittagessen konnte die Laune nicht verbessern. Im Stanley Park auf einem großen Spielplatz, an Wassersprühanlagen und bei der Park-Eisenbahn verbrachten wir den Rest des Tages.
Fazit:
Wer mit einem Kleinkind nach Vancouver reist, sollte sich im Voraus ein kindgerechtes Programm überlegen, da die Stadt meiner Meinung nach nicht genügend Abwechslung (für Kleinkinder) mit sich bringt.

Vancouver Hafen
Auf dem Rückweg kamen wir an einen Baumarkt vorbei und kauften einen kleinen Gasgrill, der natürlich sofort mit einem großen Stück Lachs eingeweiht wurde. Dazu gab es Maiskolben, Salat und Brot.
Fazit Campground: Es gibt eine Laundry, einen Swimming Pool, eine Rezeption mit freundlichem Personal und einen kleinen Kinderspielplatz. Es ist ein Stadt-Campground, daher ist der Platz zwischen den Stellplätzen eng, aber gut erträglich.
Weitere tolle Tipps für Vancouver findest du bei Schwerti on Tour:
Kanada Reisetipps – Meine Reisehighlights in Vancouver
Familienurlaub an der Sunshine Coast
Nach dem Frühstück fuhren wir los. Wir wollten mit der Fähre von Horseshoe-Bay nach Langdale Richtung Sunshine Coast fahren. Die Fahrt dauerte 40 Minuten. Der Angestellte im Kassenhäuschen war sehr freundlich und empfahl uns eine Ferry Card, mit der wir ein paar Dollar sparen konnten.
In Langdale bogen wir gleich nach verlassen der Fähre an der Ampel links ab, Richtung Gibson. In Gibson haben wir bei Codfather Fish & Chips geholt und im Camper gegessen (man könnte auch schön vor dem „Imbiss“ essen, aber leider kam zeitgleich eine asiatische Reisegruppe und wir hatten dann leider keinen Platz mehr bekommen).
Nach dem Mittagessen sind wir nach Sechelt gefahren. Der Porpoise Provincial Park (PP) war voll, den Richardson PP haben wir nicht gefunden, also sind wir wieder zurück und haben im Bayside Campground einen Stellplatz gebucht. Der Strand war ca. 500 m entfernt und wir konnten den restlichen Tag mit Muscheln suchen verbringen. Auf dem Campingplatz gab es außer sehr viel Platz auch noch einen kleinen, allerdings etwas älteren Spielplatz.
Tipp: In der Nähe des Bayside Campground gibt es einen Liquor-Store. In Kanada darf Alkohol, also auch Bier, nur in sogenannten Liquor-Stores gekauft werden. Wer wie wir gerne mal ein Bier zum Steak trinkt, kann sich dort mit dem ein oder anderen Sixpack eindecken. Zur Info, Kinder dürfen den Laden nicht betreten.
Zum Abendessen gab es Quesadillas mit frisch gegrilltem Hähnchen und Salat.
Die Campground-Angestellte warnte uns bei ihrer allabendlichen Runde vor dem Bären, der die letzten Abende wohl seine Runde über den Campground gedreht hatte. Wir haben ihn aber nicht zu Gesicht bekommen.
Fazit Campground:
Sehr viel Platz und ein etwas älterer Spielplatz.

Sechelt Bayside Campground
Der Willingdon Beach in Powell River
Wir sind morgens zeitig aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück um 8:30 Uhr Richtung Earls Cove (Egmont) losgefahren. Es zahlt sich aus 1 Stunde vor Fährabfahrt da zu sein, vor allem wenn die Fähren nur alle 3 Stunden fahren. Wir haben einen Platz auf der 10:35 Uhr-Fähre bekommen. Die Fahrt dauerte 50 Minuten. Um kurz nach 12 Uhr waren wir dann auf dem Willingdon Beach Campground (CG) in Powell River angekommen. Platz 64 war uns viel zu schattig, außerdem oben auf dem Berg und ohne WiFi, also haben wir gefragt, ob wir auch Platz 12 bekommen könnten. Wir hatten Glück!
Dieser Platz ist super! Es sind keine 70 m bis zum Wasser, der Spielplatz ist in der Nähe und das WiFi reicht gerade so bis ins Wohnmobil. Nach einer Gemüsesuppe sind wir an den Strand um Muscheln zu suchen. Abends gab es Süßkartoffeln, Mais, ein dickes Steak für Papa, Hähnchenspieß für Mama und Nudeln für den Sohnemann.

Powell River Willingdon Beach CG
Am nächsten Tag stand Wäsche machen auf dem Programm. Die Männer haben einen Ausflug nach Powell River gemacht und sind erst um 15 Uhr zurückgekommen. Wir haben uns dann noch auf den Weg zum historischen Willingdon Beach Trail gemacht, der 50 m neben unserem Wohnmobil startete. Das Beste an dem Weg waren die zutraulichen Eichhörnchen und der Schatten spendende Baumbestand. Zum Abendessen gab es Spaghetti mit gegrilltem Hamburger-Fleisch und Tomatensoße und dazu einen Salat mit gegrilltem Hummerschwanz.
Fazit Campground:
Es gibt zwei Laundries, eine Rezeption mit freundlichem Personal und einen großen Kinderspielplatz in einem großen Park. Außerdem ist der Campground ruhig gelegen und die Plätze sind nicht allzu dicht aufeinander. Der Beach Trail und die Nähe zum Steinstrand bieten gerade für kleine Kinder sehr viel Spielmöglichkeiten und es wird so schnell nicht langweilig. Aus diesem Grund, haben wir den Willingdon Beach Campground zu unserem Favoriten ernannt.
Du willst wissen, wie unsere Reise weitergeht? Hier kommst du zum zweiten Reisebericht:
Wohnmobil Rundreise – Vancouver Island mit Kleinkind
Buchempfehlungen für die Urlaubsvorbereitung
Geht es dir auch so, dass du immer ein paar gute Bücher mit in den Urlaub nimmst? Natürlich darf auch der ein oder andere Reiseführer nicht fehlen. Hier hab ich mal eine kleine Auswahl für dich erstellt:
- Lonely Planet Reiseführer Vancouver *
- Baedeker Smart Reiseführer Vancouver und die kanadischen Rockies *
Und hier noch der Link zu ein paar spannenden Vancouver-Krimis:
Transparenz: Wir haben die Reise komplett selbst bezahlt. Trotzdem kann der Beitrag unbezahlte Werbung enthalten (z.B. wegen Markennennung u.a.).
22 Kommentare
Danke, dass du einen Einblick gibst, wie das Reisen mit (Klein-) Kind ist 🙂 wenn ich mal Kinder hab, werden wir auch weiterhin reisen
Find ich gut! 🙂
Wir waren mit meiner Maus auch schon in den USA, damals war sie 2 1/2 und es war echt mega. Wir waren in Florida, Fort Myers Beach. Unser Flug ging damals 10 Stunden von Frankfurt nach Atlanta und dann noch mal von dort nach Fort Myers. Es war vom Flug her ok. Ich finde deinen Beitrag echt super 🙂
Liebe Denise,
in Florida waren wir noch nicht. Wir wollen in den nächsten Jahren mal die gesamte Ostküste abfahren. Da haben wir Florida dann auch auf dem Schirm.
Danke für deinen Kommentar. 🙂
LG
Charnette
Liebe Charnette, schön, dass ihr euch trotz des kleinen Mannes nicht vor langen und großen Reisen fürchtet 🙂 Der Beitrag ist sehr lieb gestaltet. Nur mit Infos wie einem zu schattigen Platz und dass ihr dann zu einem anderen Platz gewechselt habt, kann ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen. Ich wünsche euch viele weitere tolle Trips! 🙂 Liebe Grüße, Janine
Hallo Janine,
danke für deinen Kommentar. Der Hinweis, dass ein Platz auf dem CG komplett im Schatten lag ist für alle interessant, die diesen CG (Campground) selbst einmal besuchen wollen. Dann kann man da bei der Reservierung gleich darauf achten. Ich habe diese Informationen absichtlich in meine Berichte aufgenommen, da sie mir in vielen anderen Blogs immer fehlen.
LG Charnette
Hallöchen,
das klingt wirklich nach einem ganz tollen Trip! Das Hotel sieht super aus und die Reise mit dem Wohnwagen war bestimmt auch ein kleines Abenteuer 🙂
Liebst Linni
http://www.linnisleben.de
Liebe Linni,
Wohnmobilrundreisen in den USA und Kanada sind einfach super, weil man da einfach Platz hat! Sehr zu empfehlen! 🙂
LG
Charnette
Oh wie toll, das ist ja eine coole Route. Deine Eindrücke sehen auch toll aus – da wird man glatt neidisch. 🙂
Liebe Grüße
Lisa
Danke Lisa.
Ja diese Reise war richtig toll! Kann ich dir nur empfehlen.
LG
Charnette
Ein toller Bericht, der bei mir das Fernweh weckt und ich das Gefühl habe, dass auch weite Reisen mit Kindern möglich sind. 🙂
Liebe Nisla,
danke für deinen Kommentar! Ja, wir Reisen gerne mit Kind. Das geht zwar langsamer, wir erleben aber alles viel intensiver!
LG Charnette
Ein schöner Reisebericht und tolle Bilder … da bekomme ich richtig Fernweh! Danke!
Ja, so geht es mir auch jedes Mal, wenn ich mir die Bilder ansehe. Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Verena.
Oh da fällt mich nur eins ein: So cool!!! Ich habe es bisher nie nach Vancouver geschafft aber es ist auf jeden Fall auf unserer Bucket Liste. Bisher haben wir nie akzeptable Flüge gefunden.
Ich freue mich auf weitere Beiträge!
Liebe Grüße
Nadine von tantedine.de
Liebe Nadine,
Vancouver und Vancouver Island müsst ihr euch unbedingt mal ansehen! Wir fanden es so toll, dass wir heute noch davon schwärmen.
LG
Charnette
Respekt das ihr solche Reisen mit eurem Kind macht.
Ich könnte mir das nie vorstellen.
Hallo Liz,
warum nicht? Es war wunderschön und wir haben es in vollen Zügen genossen!
LG
Charnette
Immer interessant eure Berichte! Macht wirklich Lust aufs losfahren.
LG aus Norwegen
Ina
Liebe Ina,
freut mich, dass dich unsere Reiseberichte motivieren selbst loszuziehen. 🙂
LG
Charnette
Ich war vor 30 Jahren das letzte Mal dort, beim Lesen des Berichts merke ich, dass ich unbedingt mit der Familie wiederkommen sollte.
Hi Thore,
unbedingt! Die Insel ist raus, wild und wunderschön! Ich würde definitiv nochmal hinreisen, wenn ich nicht noch so viele andere Ziele hätte!
LG
Charnette