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5+10 absolute Must Dos für San Francisco mit Kind

Charnette Schnabel

Ihr plant eine Familienreise nach Kalifornien? Gute Idee! Hier findet ihr unsere Top-Highlights für San Francisco mit Kind. In der wohl europäischsten Stadt der USA, direkt am herrlichen Pazifik, gibt es für Familien eine Menge zu entdecken. 

Blick auf San Franciso vom Tilden Regional Park

Blick auf San Franciso vom Tilden Regional Park © Charnette Schnabel

Vor einigen Jahren hatte ich das Glück, für einige Zeit in Fremont in Kalifornien arbeiten zu können. Kurzerhand habe ich meinen damals vierjährigen Sohn und meine Schwiegermutter zu dieser Job-Auszeit mitgenommen. Fremont liegt im Osten der Bay Area und ist ein toller Ausgangspunkt für Ausflüge nach San Francisco und in die Bay Area. Unsere Aufenthaltszeit in San Francisco war von Mitte Mai bis Mitte Juni, also noch vor der Hauptsaison.

Was wir in San Francisco mit Kind alles entdeckt und erlebt haben, erzähle ich euch jetzt.

San Francisco und die Bay Area

Während ich in Fremont gearbeitet habe, wollte ich natürlich auch San Francisco und die Bay Area kennenlernen. Damit ist die Bucht von Kalifornien gemeint, um die herum zahlreiche große und kleinere Städte liegen. San Francisco selbst liegt ganz an der Spitze einer schmalen Halbinsel, die von Süden in diese Bucht hineinragt.

Die größte Stadt der Bay Area ist übrigens NICHT San Francisco, sondern San Jose, danach kommt Oakland. Insgesamt leben in dieser Region 7 Millionen Menschen; einsam ist es hier also nicht. Vor allem im Sommer kommen Massen an Touristen, die San Francisco und die Strände von Kalifornien genießen wollen.

Die Bay Area ist ein kleines Paradies: Hier herrschen immer milde Temperaturen, auch im Winter wird es maximal kühl und im Sommer ist es deutlich angenehmer als im Landesinneren. Außerdem regnet so regelmäßig und viel, dass hier nicht nur Mandeln und Avocados angebaut werden, sondern auch die berühmten Küsten-Mammutbäume wachsen.

Die Menschen, die hier leben, haben es richtig gut. Und es geht ihnen auch gut: Die Bay Area gehört zu den reichsten Gegenden der USA. Hier liegt das bekannte Silicon Valley, das bei Wein-Fans ebenso bekannte Napa Valley und die Elite-Universität von Berkeley.

Zusammen mit Oma und Sohn habe ich vor allem die Wochenenden genutzt, um die Bay Area rund um San Francisco mit Kind zu erkunden. Wir haben Spielplätze wie den „Magical Bridge Playground“ in Palo Alto oder den „Tilden Regional Park“ bei Berkley mit seinem botanischen Garten und einer kleinen Dampfeisenbahn ausgekundschaftet. Natürlich haben wir uns auch die luxuriöse Stanford Mall angesehen und fleißig im GAP Store eingekauft.

Einen ganzen Tag haben wir in der Halfmoon Bay verbracht. Dort hatten wir unendlich viel Glück und konnten vom Strand aus einen Buckelwal sehen, der uns mit seiner Flosse zugewunken hat!

Natürlich waren wir auch in San Francisco selbst unterwegs und haben uns die Golden Gate Bridge angeschaut. Wir haben die Zeit sehr genossen und konnten in unserem Tempo viel von San Francisco und Umland erkunden.

Die Halfmoon-Bay - beliebtes Wochenendziel der San Franciscaner

Die Halfmoon-Bay – beliebtes Wochenendziel der San Franciscaner © Charnette Schnabel

5+10 Must-Do’s in San Francisco mit Kind

Unsere Antwort auf die Frage, welche für uns die schönste Großstadt in den USA ist, war bisher immer ganz klar: Seattle! Aber seit wir in San Francisco waren…

Ihr könnt euch denken, wie unsere Antwort jetzt lautet. San Francisco ist einfach mega. Nicht groß, aber gewaltig, nicht laut, aber umwerfend, nicht voll (außer am 4. Juli), aber beeindruckend. Wir waren gleich zweimal im Zentrum von San Francisco und haben hier ein paar der wichtigsten Must-Do’s mit Kind aufgelistet.

1. Cable Car: ein Highlight nicht nur für Kinder

Wer mit der BART nach San Francisco fährt, steigt am besten an der Powell Station aus. Kommt man hier aus dem Untergrund ans Tageslicht, steht man direkt vor der Cable Car. Am Wochenende und in der Hauptsaison ist hier die Schlange besonders lang.

Wer sich nicht anstellen möchte, der folgt der Straße in Richtung Union Square bis zur zweiten Haltestation. Hier ist die Schlange etwas kürzer, aber dafür dürfen hier nicht mehr so viele Personen zusteigen. Dafür kann man sich aber den imposanten Union Square anschauen und vielleicht einen Abstecher zu Apple machen.

Geheimtipp:
Gleich um die Ecke in der Sutter Street ist die „Caldwell Snyder Gallery“, die richtig tolle Exponate (z. B. von Bobbie Burgers, Johannes Schramm, uvm.) ausstellt.

2. Chinatown

Mit der Cable Car erreicht man in wenigen Minuten Chinatown. Dort haben wir im Lucky Creation, einem vegetarischen chinesischen Restaurant in der 854 Washington Street zu Mittag gegessen. Das Restaurant ist sehr zu empfehlen. Es speisen dort hauptsächlich Einheimische und die Küche und die Toiletten allein sind schon einen Besuch wert.

Durch Chinatown solltet ihr einfach eine Weile bummeln und euch auf spontane Entdeckungen einlassen. Die 24 Häuserblocks rund um die Stockton Street und die Grant Avenue bilden das größte Chinatown in den USA. Wunderschön ist das traditionelle chinesische Drachentor am Eingang zu Chinatown

3. Lombard Street und Ghirardelli Schokolade

Gut gelaunt geht es dann wieder mit der Cable Car weiter zur Lombard Street: der kurvenreichsten Straße der Welt mit einem Gefälle von 27 %. Diese sind wir natürlich einmal runter und wieder hoch gelaufen und haben viele Bilder mit vielen Touristen darauf gemacht.

Der Blick von der Lombard Street über das nördliche San Francisco

Der Blick von der Lombard Street über das nördliche San Francisco © Charnette Schnabel

Nachdem das Touristenprogramm absolviert ist, surft man mit der Cable Car bis zum Pier, der Endstation der kultigen Straßenbahn. Hier muss man unbedingt etwas Zeit mitbringen und sich das Schauspiel der Cable-Car-Wendeplattform ansehen.

Direkt um die Ecke liegt der Ghirardelli Square mit der gleichnamigen und weltweit bekannten Schokoladen- und Eismanufaktur. Es ist quasi eine Sünde, wenn man hier keine Pause einlegt und sich ein monströses Schokoladeneis gönnt.

4. Schiffe und Seelöwen

Unweit des Ghirardelli Square befindet sich das Schifffahrtsmuseum direkt am Hafen. Ein Muss für jeden Schiffsliebhaber. Wer dann immer entlang des Piers Richtung Osten läuft, der kommt bei Pier 39 zur Seelöwen-Plattform. Unglaublich, wie viele Seelöwen sich hier in der Sonne räkeln und das inmitten einer Metropole.

Sehenswert, aber vielleicht nicht unbedingt sooo interessant für Kinder ist das Ferry Building. Wer sportlich ist, kann bei Pier 39 einfach weiterlaufen und kommt beim Embarcadero zum Ferry Place. Natürlich kann man auch mit dem Bus fahren. Hier wäre die Linie F die Richtige.

Ganz rechts sieht man das Ferry Building in San Francisco

Ganz rechts sieht man das Ferry Building in San Francisco © Charnette Schnabel

5. Golden Gate Park

Wer mehrere Tage in San Francisco verbringt, dem empfehlen wir unbedingt, den Golden Gate Park zu besuchen. Dieser Park ist die grüne Seele von San Francisco und ebenso berühmt wie der Central Park in New York. Wir haben uns dort das „Conservatory of Flowers“ angesehen. In dem weißen Kuppelgewächshaus gibt es die schönsten Pflanzen zu bewundern. Mit einem Suchspiel für Kinder hatten wir viel zu tun und die Zeit verflog im Nu.

Der Koret Playground lässt Kinderherzen höher schlagen! Tolle Klettergerüste und Rutschen und ein nostalgisch aussehendes Karussell, ein so genanntes Merry-go-round waren die Highlights.

Wenn ihr den Golden-Gate-Park besuchen möchtet, solltet ihr euch vorher überlegen, was ihr alles sehen möchtet, denn der Park ist mit 1.000 Hektar wirklich riesig!

Bonus: 10 weitere Highlights (nicht nur) für Kinder in San Francisco und Umgebung

  1. Über die Golden Gate Bridge fahren, entweder mit einem Hop on-Hop-off-Bus oder mit einem Miet-Fahrrad. Die 2,7 km schaffen auch jüngere Kinder easy.
  2. California Academy of Sciences – vor allem für größere Kinder sehr interessant
  3. das Hippie-Viertel Ashbury Heigths mit seinen schönen alten Holzhäusern, den „Painted Ladies“, und ein Abstecher auf den Spielplatz am Alamo Square
  4. San Francisco Zoo
  5. ein Ausflug an die Halfmoon-Bay
  6. Tilden Regional Park bei Berkeley mit botanischem Garten und einer kleinen Dampfeisenbahn
  7. Monterey Bay Aquarium
  8. mit größeren Kindern: die Gefängnisinsel Alcatraz besuchen, wo Mafia-Boss Al Capone einsaß
  9. In San Mateo in der Shopping Mall nach Herzenslust bei GAP & Co. einkaufen (hallo, Teenies!)
  10. Schlemmer-Tipps: Fischliebhabern (also kulinarisch) empfehlen wir The Fish Market1855 South Norfolk, San Mateo. Kinder werden hier (wie überall in Kalifornien) bevorzugt behandelt und bekommen ein richtig tolles Fisch-Malbuch und tolle Stifte geschenkt.

Spartipp: Bei einigen der genannten Sehenswürdigkeiten könnt ihr mit dem CityPASS Ticketheft bis zu 43 % sparen. Der CityPASS ist ab der ersten Verwendung neun Tage gültig!

Was wir in San Francisco mit Kind nicht noch einmal machen würden

Wir waren am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, in San Francisco. Am Abend war zu Anlass dieses Mega-Feiertags ein großes Feuerwerk am Pier von San Francisco angekündigt.

Im Nachhinein können wir sagen, dass es nicht sehr sinnvoll ist, San Francisco (wie vermutlich jede andere Stadt in den USA) am Independence Day zu besuchen. Aus Sicherheitsgründen sind dann viele Gebäude, Museen und Plätze geschlossen. Der Betrieb der Cable Car wurde um 17 Uhr eingestellt. Wir mussten alle Strecken zu Fuß ablaufen. Taxis waren nicht mehr zu bekommen, da an dem Tag das gesamte Netz zusammengebrochen ist.

Um die Zeit bis zum Feuerwerk zu überbrücken, wollten wir uns einen Platz in einem Restaurant suchen. Natürlich war aber für den 4. Juli alles schon Wochen im Voraus ausgebucht und wir hatten keine Chance. Im Brotmuseum an der Pier 41 haben wir mit viel Glück einen Platz in der Nähe der Bar bekommen, die Angestellten haben ein Auge zugedrückt (in den USA dürfen sich Kinder nämlich nicht in die Bar setzen, wobei die Gesetze von Bundesstaat zu Bundestaat unterschiedlich streng sind).

Das Feuerwerk haben wir uns dann in der Nähe des Pier 41 angeschaut. Leider hing zu der Zeit gerade wieder der berühmt-berüchtigte Hochnebel über San Francisco, daher waren nur die niedrigen Böller gut sichtbar. Aber selbst das war ein riesiges Spektakel.

Feuerwerk am Pier 41 in San Francisco am 4. Juli

Feuerwerk am Pier 41 in San Francisco am 4. Juli © Charnette Schnabel

Abartige Menschenmassen haben sich nach dem Feuerwerk wieder in die Stadt geschoben. Wir hatten absolut keine Chance auf ein Taxi und mit der BART wollten wir auf gar keinen Fall bis Colma fahren.
Weil es ziemlich kalt wurde und der Nebel so feucht wurde, dass es genieselt hat, haben wir uns unter ein Vordach gestellt und – gewartet. Dort hat uns dann ein aufmerksamer Uber-Fahrer angesprochen und uns schließlich für 80 US-$ nach Pacifica gefahren! Geld hin oder her, wir waren echt dankbar und glücklich.

Tipp:
Wie oben bereits erwähnt, würden wir am 4. Juli nicht noch einmal nach San Francisco gehen. Und wenn doch, dann nur in einem zentralen Hotel, von wo alles fußläufig zu erreichen ist.

San Francisco: Anreise und Übernachtung

Langstreckenflüge mit Kindern sind vor allem eines: lang. Deshalb habe ich einen Nonstop-Flug gewählt, der uns in 11 Stunden von Frankfurt nach San Francisco brachte. Wenn ihr die Wahl zwischen Lufthansa und United Airlines habt, würden wir Lufthansa empfehlen (allerdings nicht 2022, wo Lufthansa wohl die deutsche Airline mit der schlechtesten Presse zu werden verspricht…).

Habt ihr es bis zur Landung in SanFran geschafft, bieten sich 4 Transfer-Möglichkeiten vom Flughafen in die Stadt:

  1. Taxi: bequem und schnell, dafür teuer
    Mit Sicherheit die schnellste der drei Varianten. Die Fahrtdauer beträgt etwa 30-40 Minuten (hängt natürlich vom Verkehr ab). Die Kosten betragen etwa 70-100 US$ (plus Trinkgeld).
  2. Shuttlebus, privates Shuttle oder Hotel-Shuttle
    Leider gibt es Angebote für Shuttlebusse und private Shuttle nur selten. Hier hilft dranbleiben und das Internet durchstöbern, z. B. bei Getyourguide.de. Je nachdem, wo euer Hotel liegt, dauert die Fahrt 45-60 Minuten. Tipp: Manche Hotels haben einen eigenen Shuttle-Service. Unbedingt bei der Buchung danach fragen!
  3. Öffis: nicht schnell, aber billig
    Direkt im Flughafen ist die BART-Station (BART=Bay Area Rapid Transit). Dieser fährt im 30-Minuten-Takt (von 4 Uhr bis 0.30 Uhr) nach San Francisco in die Market Street. Dauer: etwa 25 Minuten. Von dort aus fahren MUNI-Busse und Züge (MUNI=Municipal Railway) durch die ganze Stadt.
    Die BART kostet ca. 10-12 US$ pro Person, das MUNI-Einzelticket kostet 3 US$.
    Tipp: Mit der MUNI-Mobile-APP, dem MUNIPassport oder dem CityPass könnt ihr Geld sparen!
    Und: Druckt euch die Fahrpläne schon zu Hause aus, denn nach elf Stunden Flug sind die Nerven etwas strapaziert. Zudem kann man das BART-Ticket schon vorbuchen.
  4. Mietwagen: nicht schnell, aber unabhängig
    Mietwagen-Stationen gibt es natürlich auch direkt am Flughafen San Francisco. Wenn ihr direkt in SanFran wohnt, rentiert sich ein Mietwagen nicht wirklich. Dafür umso mehr, wenn ihr euch irgendwo in der Bay Area niederlasst.

Bei unserem ersten Besuch haben wir in Newark im Residence Inn gewohnt. Von dort haben wir einen Tagesausflug mit der BART nach San Francisco gemacht. Die BART fährt die östliche Bay Area ab. So konnten wir von Fremont in ca. 50 Minuten ins Stadtzentrum zur Powell Street fahren. Auf der Rückfahrt, es war schon abends, haben wir dann einige zwielichtige Gestalten gesehen. Es gab keine Zwischenfälle, aber bei Nacht würden wir persönlich nicht mit Kind mit der BART fahren. (Da müssen wir vielleicht dazusagen, dass wir schon richtige Landeier sind und uns schnell unwohl fühlen).

Unser zweiter Besuch in San Francisco war am Ende unserer Wohnmobil-Rundreise durch Kalifornien. Wir hatten uns entschieden, mit dem Wohnmobil auf dem San Francisco RV Resort in Pacifica zu übernachten. Das RV Resort ist ein typischer Stadt-Campground, aber sehr schön an der Steilküste gelegen. Die Sanitäreinrichtungen waren sauber und gut ausgestattet. Auf der anderen Straßenseite war die Bushaltestelle, die zur BART-Station in Colma fährt (ca. 30 Minuten nach Colma und weitere 30 Minuten zur Powell Station).

Unsere Empfehlung:
Wir würden beim nächsten Mal das Wohnmobil vorher abgeben und ein Zimmer in einem zentralen Hotel (Nob Hill, Russian Hill, North Beach, Telegraph Hill, Financial District, Jackson Square oder Union Square) nehmen. Auch wenn die Hotels in San Francisco teuer sind: Gespart haben wir auf unsere Weise nichts und die Zeit, die wir in den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf der Suche nach einem Taxi zugebracht haben (dazu später mehr!), war letztendlich verlorene Zeit.

Empfehlungen für die Urlaubsvorbereitung in San Francisco

Nehmt ihr auch immer ein paar gute Bücher mit in den Urlaub? Natürlich darf ein Reiseführer nicht fehlen. Hier haben wir unsere Auswahl für euch:

Wer wie wir die Gerichte aus dem Urlaub zu Hause nachkocht, dem empfehlen wir dieses Kochbuch:

Quergelesen – was es bei unseren Blogger-KollegInnen zu lesen gibt

  • Miriam von den Northstarchronicles war im Mission District und hat einen Beitrag über Streetart geschrieben.
  • Angela von Unterwegs mit Kind war mit ihrem Sohn mit dem Hop on hop off Busticket in San Francisco unterwegs.
  • Tanja von Taklyontour hat ein paar tolle Tipps zu San Francisco mit Kind zusammengefasst.
  • Mit Kinderaugen zeigt euch weitere tolle Highlights von San Francisco für Familien.

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