Island – Reisetipps im Blogger Interview

von Charnette
Sonnenuntergang in Borgarnes am Borgarfjörður im Vesturland in Island - ©Andreas Hohmann

Island. Wer hat sie nicht auf seiner Liste stehen, die magische, atemberaubende und faszinierende Insel? Wir träumen schon lange davon, dieses herrliche Stück Erde zu sehen und zu bereisen. Bis es soweit ist, müssen wir uns leider mit den Dokumentationen und Reportagen im Fernsehen oder den Reiseberichten der Glückspilze, die schon in den Genuss gekommen sind, begnügen.

Um noch mehr über das Land, die Leute und das Leben auf Island zu erfahren, habe ich Andreas von www.reisewut.com, einem Blogger-Freund und echten „Island-Wiederholungstäter“ , für ein Interview gewinnen können.

Inhalt

Atemberaubendes Island. Meine Fragen. Deine Antworten.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Dimmuborgir, ein Lavafeld und die Überreste eines Lavasees östlich des Sees Mývatn in Island – ©Andreas Hohmann

 

1. Andreas, erzähl doch mal von dir und deinem Blog! Was treibt dich um und an?

In erster Linie geht es mir darum anderen Reisenden helfend unter die Arme zu greifen, wenn sie wieder einmal vor einer Reiseplanung oder einem Reiseziel stehen und nicht weiter wissen. Heutzutage wird ja hauptsächlich im Netz nach Infos, Tipps und Erfahrungsberichten gesucht … und genau da grätsche ich dann rein. Wenn ich hier und da dem ein oder anderen Inspiration geben oder weiterhelfen kann bei der Reiseplanung, dann ist das Ziel des Blogs schon erreicht. Ein weiterer Vorteil ist natürlich das Konservieren der eigenen Erinnerung. Man vergisst auf diesem Wege einfach nicht mehr so schnell was man alles erlebt hat. Und das ist gut! Das eigene Gedächtnis lässt irgendwann einfach nach und durch den Blog habe ich die Möglichkeit jederzeit in vergangene Reisen einzutauchen.

 

2. Wie kamst du denn zum Bloggen oder wie entstand die Idee dazu? Und warum heißt dein Blog ReiseWUT und nicht ReiseFREUDE?

Die Idee entstand Anfang 2006, als ich drei Monate krank geschrieben zu Hause war (Schulter ausgekugelt). Vor Langweile ist mir da irgendwann die Decke auf den Kopf gefallen und ich habe begonnen einhändig ein wenig mit Dreamweaver herum zu basteln. Hintergrund war eigentlich lediglich, dass ich Freunden und Bekannten die Möglichkeit geben wollte online unsere Bilder von unseren Reisen anzuschauen. Ich war schlicht und einfach zu bequem um ständig Fotoalben mit hinzuschleppen. Der Rest ist dann Geschichte, nachlesen kann man das aber hier wenn es wirklich interessieren sollte in der Historie.

Der Name Reisewut ist damals das Ergebnis einiger Wortspielereien gewesen. Ich wollte unbedingt das Wort „Reise“ mit im Namen haben. Die erste Idee war „Reisenundmeer“, das hat mich aber zu sehr an den Reiseveranstalter Berge & Meer erinnert. Also fiel das weg. Relativ schnell bin ich dann auf Reisewut gekommen. Kurz, knackig und – so glaubte ich zumindest – relativ einprägsam. Sinnbildlich betrachtet steht das Wut im Namen natürlich nicht für wütend, sondern für wütig, also reisewütig. Ich denke, so verstehen es auch die meisten.

 

3. Man merkt eindeutig, du hast dein Herz an Island verloren! Wie kommt das und was sind deine persönlichen Top 5 Sehenswürdigkeiten/Highlights in Island?

Eine Topliste kann ich unmöglich aussprechen, aber vielleicht schreibe ich einfach mal was mich allgemein fasziniert. Es ist diese Weite, das Ursprüngliche, die schroffe Landschaft, die im nächsten Moment wieder aussieht wie aus einem Märchen. Noch nie habe ich solche „schönen“ Wolken gesehen wie auf Island, sie sind einfach anders dort. „Wo Wolken schöner sind“ habe ich damals eine Fotostrecke genannt. Ich habe so viel gesehen bisher rund um den Globus, aber nirgendwo bin ich mit solch einem Dauergrinsen unterwegs gewesen wie hier. Island kann dir alles abverlangen, weil es dir ein Wetter vor die Füße wirft was du nicht gewohnt bist. Und dann zeigt die Insel dir wenige Minuten später wieder Lichtverhältnisse wie du sie noch niemals zuvor im Leben gesehen hast! Es sind nicht einzelne Sehenswürdigkeiten, es ist einfach das große Gesamte warum ich mein Herz hier ein Stück weit verloren habe.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Der Gletscher Svínafellsjökull im Südosten Islands – ©Andreas Hohmann

 

4. Was sagst du zu Island mit Kind? Sprichst du ein Mindestalter aus und wenn ja, warum?

Ich war bisher nur ohne meine Kinder dort und wüsste ehrlich gesagt auch nicht ob man diesbezüglich pauschal ein Alter empfehlen sollte. Das ist ja doch von Kind zu Kind immer völlig unterschiedlich. Der eine findet es dort toll, der andere kann damit nichts anfangen. Ist wie bei uns Erwachsenen.

 

5. Island mit Kinderaugen betrachtet: Was sind deine Must-Do-Empfehlungen und um was würdest du einen Bogen machen?

Einen Bogen machen würde ich eindeutig um die blaue Lagune. Viel zu teuer, viel zu überfüllt, DER Tourinepp Nummer 1 auf Island. Alternativ gibt es zahlreiche Hot Pots, in denen man so gut wie alleine ist. Auch die Secret Lagoon in der Nähe des Golden Circles oder die Myvatn Nature Bath würde ich vorziehen.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Gunnuhver, ein Vulkan im Südwesten Islands. Eine geothermale Region mit Schlammlöchern, Geysiren und dampfenden Tümpeln – ©Andreas Hohmann

Um das inzwischen weltberühmte Flugzeugwrack im Süden, was jeder durch ein Justin Bieber Musikvideo kennt, würde ich einen Bogen machen. Als ich 2014 zum ersten Mal dort war, gab es nicht einmal die GPS-Koordinaten dafür und nur eine handvoll Leute wussten wo sich das Wrack befindet. Heute ist dort ein riesengroßer Parkplatz und an die 1000 Besucher laufen jeden Tag die über 4 km oneway zu dem verrotteten Stück Blech in der Sandurfläche. Kann man sich schenken finde ich, das ursprüngliche Flair ist dort nicht mehr vorhanden.

Must-Do’s gibt es unzählige, so genau kann ich mich da jetzt eigentlich nicht wirklich festlegen und so etwas empfindet ja auch jeder immer individuell unterschiedlich. Aber wer durch meine Berichte auf dem Blog stöbert, findet vermutlich etliche Ziele die lohnenswert sind.

 

6. Angenommen, wir reisen zu dritt (mit 7-10-Jährigem) nach Island: Wie sollen wir Island erkunden?

Auf jeden Fall mit Mietwagen. Island ist eines der am einfachsten zu bereisenden Länder weltweit, ich sehe keinen Grund nur Standortausflüge zu machen oder warum man sich eine Gruppe antun sollte. Für einen Ersttäterbesuch reicht ein völlig normaler Standard PKW ohne 4×4. Allrad ist DER Faktor, der unterm Strich die Mietwagenpreise hier so teuer erscheinen lässt. Für eine Umrundung der Insel auf der Ringstraße und der meisten angrenzenden Schotterstraßen, ist Allrad aber absolut überflüssig. Im Winter kann es logischerweise von Vorteil sein, aber das ist ja ein Zeitraum wo man in aller Regel eher als Wiederholungstäter hinfliegen dürfte.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Schneeverwehungen auf der Ringstraße in Island – ©Andreas Hohmann

 

7. Das erste Mal Island: Welche Jahreszeit empfiehlst du für Island-Newbies und warum? Und wie viel Zeit sollte mindestens eingeplant werden?

Anfang Juni! Die Gründe sind einfach. Es ist bereits angenehm von den Temperaturen her und mit etwas Glück blühen schon Lupinen, man ist bereits im Bereich der Mitternachtssonne und Papageitaucher sind bereits eingetroffen. Zudem ist noch Vorsaison, diese fängt erst Mitte Juni an. Das heißt im Umkehrschluss, die Preise für Mietwagen und Unterkünfte sind noch etwas günstiger als ein paar Wochen später. Für den geneigten Ersttäter habe ich extra einen Artikel online, wo alle gängigen Fragen beantwortet werden: Tipps und Infos für deine erste Islandreise

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Sonnenuntergang am See Mývatn in Island – ©Andreas Hohmann

 

8. Warum zieht es dich immer wieder nach Island? Ich meine, es gibt ja so viele tolle Länder, warum immer wieder Island?

Island ist schnell zu erreichen, die Flüge kosten nicht die Welt und auch nach 6 Besuchen dort habe ich nicht einmal ansatzweise alles entlang der Ringstraße gesehen. Im Hochland war ich auch noch nicht, für die Westfjorde war eine Woche definitiv zu wenig und die Ostfjorde habe ich bisher lediglich angekratzt. Es gibt also noch Material für jede Menge weiterer Aufenthalte. Vor Island war ich 15x in den USA, auch damals hatte ich keine Gedanken an andere Länder verschwendet. Ich war zwar zwischendurch auch ein paar Mal in Asien oder auch in Australien, es hat mich aber immer wieder zurückgezogen nach Amerika. Die Landschaft dort ist einfach toll. Ich sehe gerne so viel wie möglich, wenn mich ein Land interessiert. Wenn dafür mehrere Urlaube nötig sind, dann ist das eben so.

 

9. Ich packe meinen Koffer für eine Rundreise durch Island und packe ein, bzw. nicht: Was muss unbedingt ins Gepäck und was kann getrost zu Hause bleiben?

Zu Hause lassen würde ich klamottentechnisch alles was ZU dick ist! Man vertut sich schnell und denkt, es muss automatisch kalt sein auf Island. Das ist aber nicht der Fall. Der isländische Winter ist zum Beispiel IMMER wärmer als bei uns in Deutschland. Was uns das Ganze so kühl erscheinen lässt ist der stets und ständig vorhandene starke Wind. Dadurch ist es gefühlt deutlich kälter als es eigentlich ist! Von daher sind Wind und wasserdichte Klamotten deutlich wichtiger als sehr Dicke gegen Kälte! Bedingt durch den Golfstrom, der im Süden der Insel vorbei fließt, ist es dort in aller Regel recht angenehm von den Temperaturen. Wobei ich „angenehm“ mal mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad definieren würde.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Isländer im Schneetreiben – ©Andreas Hohmann

Unbedingt mitnehmen würde ich genügend Speicherkarten oder sonstigen Kram um die Fotoausbeute zu sichern. Man fotografiert hier doch DEUTLICH mehr als man gewohnt ist, da man alle Nase lang anhält – ganz einfach weil es mal wieder so schön und beeindruckend ist.

 

10. Was war deine liebste Unterkunft und welches das beste Restaurant, das du in Island getestet hast? War auch ein No-Go dabei?

Meine liebste Unterkunft ist seit jeher (und wird es auch immer bleiben) das AirBnB von Martina und John in Vik. Nirgendwo, und ich meine wirklich NIRGENDWO auf der Welt, habe ich mich bisher so wohl gefühlt wie dort. Mehrere Male war ich bisher bei den beiden, ich glaube man kann sagen, dass sich inzwischen sogar ein freundschaftliches Verhältnis daraus entwickelt hat.

Ein Lieblings-Restaurant hab ich nicht auf Island, da mir auswärts essen schlicht zu teuer ist. Zwei Mal hat mich ein Restaurant von innen gesehen, danach war ich davon geheilt. Die Hot Dog-Bude in Reykjavik am Hafen soll ganz gut sein, ob es stimmt kann ich nicht beurteilen.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Hütte am See Úlfljótsvatn südlich von Thingvellir in Island – ©Andreas Hohmann

 

11. Was war dein liebstes isländisches Gericht, das du gegessen hast und war auch was dabei, was dir überhaupt nicht geschmeckt hat?

Selber kochen schmeckt meistens 😉

 

12. Und jetzt noch zum Getränk: Gibt es etwas typisch Isländisches und hat’s dir geschmeckt?

Brennivin. Stark und erinnert mich persönlich an selbst gebrannten Sliwowitz.

 

13. Was war dein allerschönstes Erlebnis/der allerbeste Moment auf deinen bisherigen Islandreisen und was war der schlimmste Tag (wenn es den überhaupt gab)?

Das allerallerallerallerschönste war definitiv das erste Mal als ich mit meinen Freunden Krisztina und Robert zusammen am Jökulsárlón Polarlichter gesehen habe. Das war einfach atemberaubend und ich habe geweint wie ein kleines Kind. Ganz einfach, weil ich so ergriffen war. Nachlesen kann man diesen Tag hier: Crystal Cave – Fjällsarlon – Jökulsarlon

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Magische Nordlichter am Jökulsárlón in Island – ©Andreas Hohmann

Direkt danach war der Besuch der Eishöhlen natürlich einfach nur umwerfend!

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Treasure Island Icecave – eine Eishöhle im Gletscher – ©Andreas Hohmann

Und als ich das erste Mal vor dem Berg Vestrahorn in Stokksnes gestanden habe, war ich auch regelrecht geflasht.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Die Landzunge Stokksnes mit dem Vestrahorn im Hintergrund – ©Andreas Hohmann

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Tolle Spiegelungen am Strand von Stokksnes – ©Andreas Hohmann

Ebenso beim Bruarfoss. Der Wasserfall ist inzwischen legendär, der Wanderweg dort allerdings immer wieder gesperrt in letzter Zeit.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Bruarfoss. der vermutlich schönste Wasserfall Islands – ©Andreas Hohmann

 

14. Seit wir unsere Amerika- und Kanadatouren gemacht haben, sind wir ja schon ein bisschen zu Campern geworden. Was sagst du zu Camping in Island? Könnte man auch im Winter mit dem Camper reisen oder käme dafür nur der Sommer in Frage?

Campingplätze sind allesamt geschlossen im Winter, das ist also schlicht nicht möglich. Parken könnte man theoretisch dort auf den Flächen, es gibt aber keinerlei Service vor Ort. Wild campen ist im Übrigen strikt untersagt und wird immer häufiger auch kontrolliert und geahndet!

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

„Goldenes Eis“ am Diamond Beach in Island – ©Andreas Hohmann

 

15. Ich habe mir deine Bilder auf deinem Blog angesehen und bin echt begeistert! Polarlichter stehen ja auch schon lange auf meiner Bucket List! Was sind deine Tipps bezüglich Fotoausrüstung und Kameraeinstellungen? Ich stell mir nichts schlimmer vor, als Vorort zu sein und es dann nicht in den Kasten zu bekommen!

Das würde zu weit ausufern, wenn ich das jetzt hier alles aufschreiben würde. Ich habe aber mal einen Artikel dazu geschrieben, wo ich das versucht habe alles für den geneigten Anfänger und Polarlicht-Ersttäter zusammenzufassen: Tipps und Anleitungen zum Polarlichter fotografieren

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Polarlichter in Island – ©Andreas Hohmann

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Aurora borealis in Island – ©Andreas Hohmann

 

16. Apropos Bilder: Zeigst du uns deine 3 liebsten Lieblingsbilder von Island?

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Sunset-point am See Mývatn, der sich im Bereich des Krafla-Vulkansystems im Norden Islands befindet – ©Andreas Hohmann

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Basaltfelsen des Berges Reynisfjall, umrahmt vom schwarzen Sand des Strandes Reynisdrangar – ©Andreas Hohmann

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Kirkjufellfoss – die Wasserfälle am Berg Kirkjufell – ©Andreas Hohmann

 

17. Reiseplanung: Wie bereitest du dich auf eure Island-Reisen vor? Hast du ein paar Quellen, die du empfehlen kannst? Wann suchst du nach Flügen? Wie viel Vorlauf brauchst du persönlich, um deine Reise so gut wie möglich zu planen? Erzähl einfach mal.

Quellen habe ich nicht wirklich. Ich schaue viel bei Instagram auf isländischen Fotografenseiten und hole mir dort Inspiration für die nächsten Ziele. Physikalisch greifbare Reiseführer habe ich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gelesen, nichts ist so alt wie das gedruckte Papier von gestern. Ansonsten lese ich halt hier und da mal Reiseberichte um meine POI-Liste mit Zielen zu erweitern. Und wenn ich einmal etwas nicht weiß, reicht in aller Regel eine Frage in meiner eigenen Islandgruppe bei Facebook – irgendjemand kennt meistens immer die passende Antwort.

Flüge buche ich in aller Regel 6-8 Monate vorher, da passt der Preis für mich persönlich meistens. Und vorbereiten muss ich mich auf Island als Reiseziel eigentlich nicht mehr wirklich. Vor Ort fahre ich inzwischen ohne Karte und aus dem Gedächtnis. Bei meiner ersten Reise habe ich mich aber gefühlt ein halbes Jahr vorbereitet, am schwierigsten ist es mir dabei gefallen, mir die ganzen merkwürdigen Namen zu merken. Das schreibt und liest sich alles doch seeehr komisch für uns. Inzwischen schreibe und spreche ich aber selbst Wörter wie den Zungenbrecher Eyjafjallajökull fehlerfrei. Bei Fjaðrárgljúfur muss ich aber immer noch passen, der Name wird wohl niemals in mein Hirn gehen.

 

18. Hand auf’s Herz: Könntest du dir vorstellen, nach Island auszuwandern? Und wenn ja, wo würdest du dort dann leben wollen? (Jetzt mal nicht ans Geld denken!)

Ja, könnte ich. Vielleicht nicht jetzt im Moment, aber wenn ich irgendwann einmal nicht mehr arbeiten muss, wäre das gut denkbar. Wo ich dort leben würde kann ich schwer sagen, wenn ich die freie Auswahl hätte würde ich Vík í Mýrdal nehmen. Die Lage ist für mich persönlich einfach perfekt. Es ist für mich, einer der am schönsten gelegenen Orte der Welt. Da ich damit zu Hause aber auf wenig Gegenliebe stoße, wird das wohl niemals passieren. * lach *

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Eine Höhle im Berg Reynisfjall in der Nähe des Dorfes Vík í Mýrdal, Südisland – ©Andreas Hohmann

 

19. Wie sind die Menschen in Island? Was sind ihre Gewohnheiten? Gibt es Eigenheiten, die so ganz anders sind, als unsere? Welche Fettnäpfchen gilt es zu vermeiden?

Isländer sind weltoffen, herzlich und sehr hilfsbereit. Wer denkt Amerikaner oder Australier sind easy im Umgang, der war noch nicht auf Island. Vorbereiten muss man sich diesbezüglich für Island nicht wirklich finde ich. Jeder spricht perfekt Englisch, häufig auch Deutsch. Man kommt einfach von Anfang an sehr gut klar.

Vermeiden sollte man eigentlich nur das, was man überall auf der Welt als Reisender und Besucher vermeiden sollte. Brich keine Regeln, beachte Absperrungen und Gesetze, achte Tiere und das Eigentum der Einheimischen. Werfe deinen Müll nicht achtlos in die Natur und verhalte dich so, wie auch du dir den Umgang eines Fremden bei dir zu Hause wünschen würdest. Dann gibt es auch keinerlei Probleme.

Take only pictures, leave only footprints, collect only memories.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Núpsstaður – einer der ältesten Bauernhöfe Islands – ©Andreas Hohmann

 

20. Gibt es sonst noch etwas, das du Island-Reisenden ans Herz legen möchtest oder was ich vergessen haben könnte, zu fragen?

Wenn Du mit dem Gedanken spielst nach Island zu reisen rechne damit, dass dies nicht der einzige Urlaub dort bleiben wird. Island macht etwas mit einem, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Die Insel raubt dir den Atem, verleitet dich täglich zu vielen Aaahh’s und Ooooh’s. Sie schleicht sich in Dein Herz, unmerklich aber kontinuierlich mit jedem Tag, den du dort bist. Und spätestens, wenn der Flug nach Hause geht, bleibt ein Stück von dir für immer dort.

Ein Reiseinterview über Island mit Andreas von Reisewut.

Die Halbinsel Snæfellsnes liegt westlich des Borgarfjörður in Westisland – ©Andreas Hohmann

 

Danksagung

Lieber Andreas, ich danke dir für dieses tolle Interview! Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, die Fragen für dich vorzubereiten und noch viel mehr, deine Antworten darauf zu lesen. Herzlichen Dank auch für die umwerfenden Bilder, die auch ohne Text Bände sprechen.

(Das Copyright aller in diesem Beitrag verwendeten Bilder liegt beim Gastautor.)

 

Solltest du, lieber Leser, Fragen haben, die ich vergessen habe, dann schreib diese gerne in die Kommentare. Ich werde mich gerne mit Andreas in Verbindung setzen, um diese zu beantworten.

 


Buchempfehlungen für alle, die gerne Träumen

Eine Reise will vorbereitet werden! Da wir selbst noch nicht in Island waren, aber einfach viel über das Land lesen, können wir dir die folgenden Bücher und Bildbände empfehlen:

Bei wem die Kulinarik eine ebenso große Rolle, wie die Reise selbst spielt, dem können wir ein tolles Kochbuch empfehlen.

Und wer auf Krimis steht, der wird in der Rubrik Island-Krimis * sicher fündig.

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18 Kommentare

Isabel | childandcompass 18. November 2018 - 8:58

Ihr beiden,

ich lese so viel Begeisterung für das Land aus deinen Antworten heraus, Andreas!

Danke für die Einblicke! Und die tollen Fotos!

Liebe Grüße

Reply
Charnette 18. November 2018 - 10:57

Liebe Isabel,
da stimm ich dir vollkommen zu. Man sieht ja auch an den Bildern, dass da in jedem Einzelnen richtig viel Herzblut steckt. Und ganz ehrlich? Andreas hat mein Feuer, das eh schon für Island brennt, mit seinen Antworten noch richtig angeschürt.
Viele Grüße,
Charnette

Reply
Andreas 18. November 2018 - 9:27

Lieben Dank für die Fragen und dass ich dabei sein durfte. Hat mir richtig Spaß gemacht mal ein bisschen über Island zu plaudern und ausgefragt zu werden 🙂

Reply
Charnette 18. November 2018 - 10:54

Lieber Andreas,
ich danke DIR! Deine Bilder sind einfach atemberaubend und ich konnte durch die Vorbereitung des Beitrages schon so viel über das Land lernen! Einfach perfekt.
Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
Charnette

Reply
Michaela Gruber 19. November 2018 - 14:03

Oh wow, Island hört sich einfach traumhaft an. Vor allem die Bilder brachten mich gerade ordentlich in Staunen – die sind wirklich atemberaubend!! Island steht nun eindeutig ganz oben auf meiner Bucket-Liste.

Vielen Dank für das tolle Interview.

Liebe Grüße,
Michaela

Reply
Charnette 19. November 2018 - 18:28

Liebe Michi,
ich bin auch regelrecht verliebt in diese Bilder! Freut mich, wenn dir das Interview gefallen hat!
LG
Charnette

Reply
Angela 19. November 2018 - 21:09

Liebe Charnette,
ein tolles Interview! Island steht schon so lange auf meiner Liste – und 2019 bringt uns Schulferien, mit denen das sogar klappen könnte – zwar nicht Anfang Juni, aber Anfang Oktober… Das wäre auch direkt meine Frage, was man von dieser Reisezeit – und der Idee, Island dann im Wohnmobil zu bereisen, halten kann…
Lieber Andreas, die Bilder sind umwerfend! Und ich bin schon jetzt sicher, dass Island sehr viel mit mir macht …
Liebe Grüße und vielen Dank für diese tollen Eindrücke
Angela

Reply
Andreas 19. November 2018 - 21:57

Hi Angela, Anfang Oktober bin ich selber noch nicht dort gewesen, Mitte September war bisher das späteste. Oktober KANN halt schon heftige Herbsttürme mit sich bringen, die ein Wohnmobil auch schonmal von der Straße fegen 😉 Wind bzw.Sturm in Island ist anders und mit NICHTS zu vergleichen was man vllt von der deutschen Nordseeküste kennt. Windstärke 10-12 ist dann mal gerne 1 oder 2 Tage normal, gerne auch Mal Windstärke 15 (wenn die Skala so weit gehen würde).

Oktober KANN wunderschön sein, mit den tollsten Indian Summer Farben und sogar etwas Sonne. Aber es kann halt auch schon ersten Schnee geben. Es ist ein Grenzwertiger Monat für eine Wohnmobil-Tour würde ich sagen. Wenn es darauf hinauslaufen MÜSSTE würde ich eher zu einem normalen Mietwagen und Unterkünften tendieren. Vorteil vom Oktober ist auf alle Fälle: Die Chance Polarlichter zu sehen ist recht gut 🙂

Bei sonstigen Fragen gerne nochmal fragen.

Reply
Mel von Kind im Gepäck 3. Dezember 2018 - 10:19

So super tolle Bilder, neue Infos undundund…. Jetzt ist mein Wunsch doch nach Island zu reisen wieder deutlich gestiegen. So eine Rundreise im Mietwagen…. hach, das wär´s echt!!!
Danke für den tollen Beitrag bzw. das coole Interview

Reply
Charnette 3. Dezember 2018 - 12:33

Danke dir Mel, und ja, uns geht’s genauso. Spätestens mit dem Interview sind wir hier total auf Island genordet!
LG
Charnette

Reply
Anita 5. Dezember 2018 - 22:14

Wow! Was für ein toller Beitrag mit vielen Tipps und Infos – und die Fotos dazu sind der Wahnsinn! Da würde ich am Liebsten gleich buchen! Aber ehrlich gesagt ist mir Island momentan ein wenig zu teuer, sonst hätte ich das Land vermutlich eh schon bereist. Danke trotzdem für die Tipps.
LG Anita

Reply
Charnette 6. Dezember 2018 - 9:34

Liebe Anita,
ja, das Geld schreckt mich auch ein bisschen ab und, dass wir leider an die Schulferien gebunden sind und dann alles maßlos überfüllt sein wird. Das ist wirklich ein Kraus.
LG
Charnette

Reply
Michelle | The Road Most Traveled 5. Dezember 2018 - 23:08

So schnell ist der Fragensteller aus dem Reiseblogger Meeting selbst der Befragte!
Ich verfolge Andreas‘ Blog sehr gerne und die ganzen Island-Fotos sind traumhaft schön.
Besonders die Gletscher und die Nordlichter gefallen mir.
Das sind zwei Dinge, die ich live unbedingt persönlic erleben will!

<3 Michelle

Reply
Charnette 6. Dezember 2018 - 9:32

Liebe Michelle,
da geht es uns gleich! Ich habe die Polarlichter schon lange auf meiner Liste stehen, allerdings hatte ich dabei bisher immer Lappland im Kopf.
LG
Charnette

Reply
Gina | 2 on the go 14. Dezember 2018 - 14:33

Die Bilder sind wirklich beeindruckend!
Besonders die Eishöhle ist der Hammer, aber auch alle anderen Fotos sind echt geil.
Schade, das Island wettertechnisch so gar nicht in mein Beuteschema passt. Ich gehöre leider nicht zu den Personen, die 5 – 15 Grad als milde Temperatur bezeichnen würden.

Liebe Grüße
Gina

Reply
Charnette 14. Dezember 2018 - 14:37

Im Gegensatz zu -5°C finde ich +15°C schon mild. Aber ich gebe dir recht, ich mag es auch lieber ein kleines bisschen wärmer. Liegt bei mir aber auch an der Jahreszeit. Ich freu mich nämlich schon auf unseren Skiurlaub in den Bergen. Danke für deinen netten Kommentar.
LG
Charnette

Reply
Elena 17. Dezember 2018 - 12:12

Liebe Charnette,
lieber Andreas,
das war ein äußerst interessantes Frage- und Antwort-Spiel! Die Fragen wirklich sinnvoll überlegt und informative Antworten dazu. Dass die Bilder spektakulär sind, müsste ich zwar nicht betonen, aber ich gratuliere dazu. Charnette – du hast eine gute Wahl getroffen für ein lesenswertes Interview!
Liebe Grüße
Elena

Reply
Charnette 17. Dezember 2018 - 15:00

Liebe Elena,
herzlichen Dank für diesen netten Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir das Interview so gut gefallen hat.
Ich bin selbst total begeistert.
LG
Charnette

Reply

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