Unser Familienurlaub (damals ohne Kind) führte uns ins Okavango Delta nach Botswana. Mit der sogenannten fly-in-safari konnten wir uns für drei sehr unterschiedliche und weit voneinander entfernte Camps entscheiden. Dank der ausführlichen Beratung von Intosol hatten wir uns unter anderem für das Xigera Camp entschieden. Hierbei handelt es sich um ein Wassercamp, das im Dauerüberflutungsbereich des Deltas liegt. Mokoro- und Motorboot-Safaris haben einen hohen Stellenwert und boten uns eine unvergessliche Zeit.
Inhalt
Das Xigera Camp inmitten des Okavango Delta
Xigera wird ‚kie-JE-ra‘ ausgesprochen, wobei das Xi durch einen Klick- oder Schnalzlaut ersetzt werden müsste. Ein Guide hat versucht mir ein paar Wörter mit Klicken und Schnalzen beizubringen, aber ich habe es trotz Zungenmuskelkater nicht geschafft.
Die Lodge liegt inmitten des riesigen, unberührten Moremi Wildlife Reserve im Okavango Delta in Botswana. Die 10 Safarizelte im Xigera Camp sind auf erhöhten Plattformen erbaut und es bieten sich großartige Ausblicke auf die sumpfige Umgebung und das Wasserloch nahe der Lodge, an das viele Tiere zum Trinken kommen. Einmal konnten wir zwei Giraffen direkt an unserem Zelt vorbeiziehen sehen.
Das Haupthaus mit der Lounge, dem Restaurant, der Bar und dem kleinen Pool, ist wie die Safarizelte, hoch über dem Boden gelegen. Hölzerne Stege verbinden sie mit dem Haupthaus. Vor den Zugängen zum Areal wurden Sandbecken angelegt, die abends geglättet, am nächsten Morgen die Fußspuren der großen und kleinen nächtlichen Besucher entlarven. Wir konnten unter anderem Spuren von Leoparden, Löwen und Hyänen sehen.
Die erste Erkundungstour mit dem Motorboot
Wie Little Vumbura hat das Xigera Camp seinen eigenen Airstrip (so wird die Landepiste für die Cessnas genannt). Nach unserer Ankunft wurden wir von Ace, unserem Guide begrüßt und zum Camp gebracht.
Wieder wurden wir sehr herzlich empfangen und nachdem alles verstaut war, konnten wir auf die erste Erkundungstour gehen. Wir nahmen unseren Sundowner auf dem Wasser ein und konnten einen wunderschönen, afrikanischen Sonnenuntergang genießen.
Das Abendessen wurde im Restaurant an einer ca. 10 m langen Tafel serviert. Im Anschluss saßen wir mit den anderen Gästen am Lagerfeuer und lauschten den Geschichten der Guides und den Tönen der Nacht.
Die Mokoro-Safari
Wir wurden wie immer kurz vor Sonnenaufgang geweckt. Der Weckdienst stellte uns jeden Morgen eine Thermoskanne mit heißem Wasser vor das Zelt, damit wir uns schon einen Tee zubereiten konnten. Ein Angebot, das wir gerne annahmen, da es morgens fast eisig kalt war. Nach einem typisch englisch-afrikanischen Frühstück ging es los, heute mit dem Mokoro. Ein Mokoro ist ein etwa vier Meter langes Einbaum-Boot. Jeweils zwei Personen werden von einem Poler mit Hilfe einer lange Stange übers Wasser „geschoben“. Es war wirklich sehr beeindruckend, was wir alles zwischen den Gräsern entdecken konnten.
Am Nachmittag gingen wir auf Landrover-Safari. Wir hatten unglaubliches Glück und konnten einen Leoparden beobachten, der seine Beute vor einer Hyäne schützen wollte.
Das Abendessen fand heute im Boma statt. Das Boma ist ein von Palisadenwänden begrenzter Platz unter dem offenen Sternenhimmel. In der Mitte des Platzes brannte ein großes Lagerfeuer, die Tische wurden im Halbkreis um das Feuer aufgestellt. Am oberen Ende war das traditionelle Buffet aufgebaut. Bevor das Buffet eröffnet wurde, haben einige Angestellte einige traditionelle Lieder vorgetragen. Auch das war ein unvergessliches Erlebnis und ich habe heute noch den Klang der Melodien in meinen Ohren.
Ein Ausflug zur Chiefs Island
Die heutige Safari führte uns mit dem Motorboot bis zur Chiefs Island.
Die Artenvielfalt ist einfach atemberaubend. Besonders interessant war eine Herde Flusspferde, die uns kritisch aus der Ferne beobachtete.
Pünktlich zum Lunch waren wir wieder zurück und konnten für ein paar Stunden die Sonne am Pool genießen. Nachdem alle Postkarten für zu Hause geschrieben waren, ging es auf unseren letzten Gamedrive in Xigera. Besonders erwähnenswert war eine Sessebe-Antilope, die uns neugierig und fast ohne Scheu beobachtete.
Abschied vom Xigera Camp
Wir hatten noch ein paar Stunden Zeit, bevor uns der Flieger ins nächste Camp flog und so hatten wir uns noch einmal für eine Mokoro-Tour entschieden. Die Tour führte uns auf eine kleine Insel auf der wir unser zweites Frühstück eingenommen haben. Die Guides waren sehr ausgelassen und hatten sich lustige Spiele für uns ausgedacht. Wir mussten zum Beispiel mit einem Fernglas, das wir uns verkehrtherum vor die Augen halten mussten, auf einem Strich balancieren. Uns ist im Gegenzug ein Hüpfspiel eingefallen, das wir schon als Kinder auf dem Pausenhof gespielt hatten. So unterschiedlich und weit entfernt unsere Welten doch sind, wenn es um Spielen sind, sind wir ganz nah beieinander. Zum Abschluss durften wir uns dann noch, zur großen Belustigung der Guides, am Mokoro-Fahren versuchen. Es ist viel schwerer als es bei den Guides aussieht und die allergrößte Kunst ist vor allem das Lenken.
Zurück am Camp war es Zeit, die Taschen zu packen und allen Lebewohl zu sagen. Und wieder ging eine wunderschöne Zeit an einem wunderschönen Ort, bei unheimlich netten Menschen, zu Ende.
Ace brachte uns zum Airstrip, wo wir auf unser Flugzeug zur nächsten und letzten Lodge warteten.
Wie die Reise weitergeht, kannst du in den nachfolgenden Artikeln lesen.
Weitere Beiträge:
Fly-in-Safari im Okavango Delta in Botswana
Aufregende Safaris im Little Vumbura Camp im Okavango Delta
Beeindruckende Artenvielfalt im Chitabe Camp im Okavango Delta
Viktoriafälle in Sambia und Simbabwe
Unsere Bloggerkollegin Ina von Genussbummler.de war auch schon im Okavango Delta auf einer Safari zu Fuß und mit dem Mokoro.
Anmerkung:
Mit diesem Beitrag nehmen wir an der Blogparade von wandernd.de teil: Die schönsten Reisen ohne Kinder.
16 Kommentare
Hi,
das Video mit dem Leopard und der Hyäne ist wirklich toll und selten! Da bekommen wir auch gleich wieder Lust auf eine Safari 🙂
Viele Grüße
Michael & Sandra
Hallo Ihr beiden,
danke für das Kompliment. Wo habt ihr schon eine Safari gemacht?
Wir wollen definitiv nochmal nach Afrika. Vielleicht nicht gleich, aber sicher in ein paar Jahren.
Liebe Grüße
Charnette
Wow, geniales Video von dem Leopard und der Hyäne. Das Okavango Delta ist echt ein besonders toller Ort für Tierbeobachtungen! Wir hatten auch sehr viel Glück mit Löwen und Leoparden. Hyänen haben wir aber leider nicht gesehen. Vielleicht nächstens Mal!
Liebe Grüße
Kristin
Hallo Kristin,
ja, das Okavango Delta ist so wunderschön, dass man nicht aufhören kann davon zu träumen.
Wir möchten definitiv auch nochmal hin! 🙂
LG
Charnette
Jetzt habe ich definitiv Lust auf Afrika! Ihr habt ja richtig viel gesehen und zum Glück für uns auch die Kamera griffbereit gehabt. Das Video mit der Hyäne ist toll geworden. Ich mag diese Tiere sehr!
LG Susanne
Liebe Susanne,
die Hyäne war in dem Fall ja eigentlich der ernannte Feind, weil sie ja gegen den Leoparden war, bzw. hinter seiner Beute her war. Nichts desto trotz muss ich dir zustimmen, diese Tiere sind wirklich sehr beeindruckend! Ich höre heute noch ihr dreckiges Lachen, als das Impala abgestürzt ist und der Leopard seine Beute verloren hatte.
LG
Charnette
Ach wäre der Leopard doch da geblieben, wo er war. Die Hyäne wäre da eh nicht hingekommen. Schöner Bericht, Charnette und bei uns, von Afrika infiziert, rennst du da offene Türen ein.
Viele Grüße
Bruno
Lieber Bruno,
aus Fehlern lernt man. Der Guide sagte uns, dass dieser Leopard noch jung war und seine Erfahrungen machen musste. Wir fanden es auch total schade für ihn, aber so ist das Leben!
Freut mich sehr, dass dir der Beitrag gefallen hat.
LG
Charnette
Ach – Afrika ist und bleibt so ein Sehnsuchtsort von mir seit ich in Südafrika war… Ich möchte unbedingt mal nach Namibia, aber du hast mir mit diesem Beitrag auch Botswana ganz schön schmackhaft gemacht! Danke für die schönen Eindrücke.
LG Anita
Liebe Anita,
wie schon öfter geschrieben: ich kann dir Botswana wirklich wärmstens empfehlen!
Selbst träumen wir auch von Namibia und auch von Südafrika und und und.
LG
Charnette
Liebe Charnette,
Absolut beeindruckende Bilder und Videos – Kompliment! Ich liebe solche Filme im Fernsehen, aber wen ich es auf einem Blog lese, dann fühle ich mich irgendwie mehr „mittendrin“. Für deinen Sohn war das bestimmt auch ganz toll!
Liebe Grüße
Elena
Liebe Elena,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich gebe dir recht, dass Blogbeiträge irgendwie authentischer sind. Mein Sohn war damals allerdings nicht mit dabei. Ich würde niemals mit einem Kind (jünger als 10 oder 12) auf Safari gehen.
LG
Charnette
[…] Das Xigera Camp im Moremi Wildlife Reserve – Wir auf Reise […]
[…] Das Xigera Camp im Moremi Wildlife Reserve – Charnette von Wir auf Reise […]
Liebe Charnette,
das sind ja traumhafte Bilder! Jetzt habe ich wieder volle Afrika-Sehnsucht.
Liebe Grüße
Angela
Ja, so geht es mir auch immer! Freut mich sehr, dass dir unsere Bilder gefallen!
LG
Charnette