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Kreuz und Quer über Neuseelands Südinsel
Unsere 26-tägige Mietwagenrundreise (damals noch ohne Kind) geht weiter. Nachdem wir die Nordinsel Neuseelands hinter uns gelassen hatten, kamen wir mit der Fähre auf der Südinsel an. In diesem Teil erwarten dich
- der Abel-Tasman-Nationalpark,
- Luxus in den Bay of many Coves-Resorts,
- Whalewatching (oder auch nicht) in Kaikoura,
- die Pancake-Rocks in Punakaiki,
- Silvester in der Lake Moeraki Wilderness Lodge,
- der Doubtful Sound
- die Otago Peninsula
- und zu guter letzt: Christchurch
Die genaue Reiseroute und die Darstellung der einzelnen Stationen findest du bei unseren Neuseeland – Routenvorschlägen und Reisetipps.
Wandern im Abel Tasman Nationalpark auf Neuseelands Südinsel
Wir erreichten die Südinsel mit der Fähre. Nachdem wir unseren Mietwagen an der AVIS Station abgeholt hatten, besichtigten wir Picton, kauften uns ein Vesper und machten uns dann auf den Weg Richtung Richmond. Wir wählten die Queen Charlotte Street und konnten bei den vielen Aussichtspunkten atemberaubende Ausblicke genießen. Für die kommenden zwei Nächte hatten wir ein Zimmer im Kershaw House in Richmond gebucht. Wir wurden mehr als herzlich empfangen und mit interessanten Informationen versorgt. Auf Empfehlung haben wir im Boat Shed Cafe in Nelson zu Abend gegessen.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem Frühstück, das keine Wünsche offen lies, nach Kaiteriteri gefahren, um von dort mit dem Wassertaxi nach Tonga Quarry zu fahren. Wir hatten uns für eine Wanderung vom Tonga Beach nach Awaroa entschieden. Die Wanderung war richtig toll und offenbarte herrliche Aussichten.
In Awaroa warteten wir am Strand auf das Wassertaxi. Wir hatten Glück und hatten uns durch Zufall für die „richtigen“ Orte entschieden. Manche Strände waren so flach, dass das Wassertaxi nicht bis an den Rand fahren konnte, wodurch man dann im Wasser aussteigen musste und ans Ufer waten musste. Wie gesagt, in Tonga und Awaroa konnte das Taxi so nah ans Ufer fahren, dass wir trockenen Fußes aus- und einsteigen konnten.
Zurück beim Mietwagen machten wir uns auf den Weg nach Upper Moutere zu den Neudorf Vineyards. Wir sind eigentlich keine Weinkenner, aber der Rosé, den wir im Boat Shed getrunken hatten, hat uns so überzeugt, dass wir eindeutig mehr wollten. Wir besichtigten das Weingut und die Verkaufsräume und haben die Zeit in einem wunderschönen Garten, bei einem tollen Glas Weißherbst genossen.
Weihnachten im Bay of many Coves Resort
Über die Weihnachtstage haben wir einen Bungalow im Bay of many Coves Resort gebucht. Wir haben unseren Mietwagen auf dem Dauerparkplatz am Wassertaxi-Hafen in Picton abgestellt und sind dann mit dem Wassertaxi 35 Minuten in die Bay gefahren. Was uns erwartete war Luxus pur. Wir genossen die Zeit, haben relaxed und uns verwöhnen lassen. Honeymoon im nächsten Level.
Whalewatching in Kaikoura
Auf der Fahrt nach Kaikoura haben wir im „The Store“ zwischen Ward und Clarence Halt gemacht. Wir haben diesen einmaligen Tipp von Mitwanderern im Abel Tasman erhalten. Die Location, die Aussicht, der Laden, das Essen, traumhaft.
In Kaikoura angekommen fuhren wir direkt ins Bendamere House, unserem Bed and Breakfast für die nächsten zwei Nächte. Leider verdunkelte sich der Himmel immer mehr und wir beeilten uns, ans Ende der Halbinsel zur Seelöwenkolonie zu kommen. Es war Ebbe und wir konnten auf den flachen Felsplatten bis ans Meer vor laufen und so Tauchern bei ihrer Arbeit beobachten. Sie haben Crayfish und Pauas (Abalone oder auch Seeohren) an Land befördert. Da ich nie zuvor eine Paua gesehen habe, habe ich mich neugierig danach erkundet und dann zu meiner Freude, zwei leere Muscheln geschenkt bekommen. Tipp: Koch die Schalen unbedingt mehrmals aus, du glaubst nicht, wie die Muscheln sonst zu stinken anfangen. Danach haben wir noch den Klippenrundgang gemacht und die herrliche Aussicht genossen.
Jetzt wäre eigentlich die Stelle, an der ich euphorisch von unserer Whalewatching-Tour berichten sollte. Konjunktiv! Ja, wir hatten leider Pech. Die dunklen Wolken sind geblieben und haben auch noch ziemlichen Wind mitgebracht. Die erste Tour des Tages startete, musste dann aber wegen zu vieler seekranker Passagiere abbrechen. So verbrachten wir fast den ganzen Tag im Whalewatching-Center, aßen im „The Craypot“ zu mittag (das Restaurant wird im Roman Der Rote von Bernhard Kegel * erwähnt), machten zwischendurch Spaziergänge durch Kaikoura und an der Küste, um dann irgendwann zu erfahren, dass es nicht mehr möglich war. Schade. Ein Grund mehr, mal wieder nach Neuseeland zu reisen. Dafür haben wir uns ein tolles Abendessen im „White Morph“ gegönnt. Sehr zu empfehlen.
Die Pancake-Rocks in Punakaiki
Unsere Route führte uns über Hanmer Springs und den Lewis Pass nach Maruia Springs. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben uns in die heißen Naturpools gesetzt. Achtung: die Sonne scheint dort nochmal aggressiver zu sein, denn wir hatten uns beide unsere Schultern und Nasen verbrannt.
In Punakaiki haben wir es uns nicht nehmen lassen und haben gleich einen Abstecher zu den Pancake-Rocks gemacht. Wenn die Flut da ist, dann blasen die Blow-wholes richtige Fontänen und man kann die Gewalt des Wassers hören, sehen und sogar spüren. Bei den Rocks ist auch wieder Mückenspray angesagt, da einen die Biester regelrecht anfallen.
Das Punakaiki Resort in Punakaiki war direkt am Meer und richtig schön. Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter und Regen in Kombination mit einem Blechdach wäre im Mittelalter sicher eine perfekte Foltermethode gewesen.
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug zum Cape Foulwind gemacht. Die 1,5-stündige Wanderung zur Tauranga-Bay ist wirklich sehr zu empfehlen. Besonders haben uns die Jungtiere in der Pelzrobbenkolonie beeindruckt.
Silvester in der Lake Moeraki Wilderness Lodge
Auf der Strecke von Punakaiki an den Lake Moeraki kamen wir an den beiden Gletschern, Franz-Josef-Glacier und Fox-Glacier vorbei.
Ein Geheimtipp ist der Lake Matheson. Bei gutem Wetter und Windstille spiegelt sich der Mount Cook und der Fox-Glacier im See. Leider war es nicht windstill. Wir haben uns aber eine Ansichtskarte gekauft, um zu sehen, wie es hätte aussehen können.
Die Lake Moeraki Wilderness Lodge hatte gerade einen Besitzer- oder Managerwechsel, was für Renovierungsarbeiten genutzt wurde. Es waren daher nur wenig Gäste in der Lodge und der Manager hatte viel Zeit, sich um uns zu kümmern. So bekamen wir am Abend eine Glühwürmchen-Tour und am nächsten Morgen eine sehr interessante Regenwald-Tour. Im Anschluss sind wir zur Sheep Creek-Tour aufgebrochen und haben nach Jade gesucht. Egal was wir gefunden haben, es war immer nur Serpentine, eine Vorform von Jade. Wir hatten Hoffnung ein paar Hectors Dolphins zu sehen, was uns dann aber leider doch nicht vergönnt war.
Vor dem Abendessen durften wir mit zur Aalfütterung. Ganz schön bissig die Kollegen, vor allem, wenn man die Finger nicht schnell genug wegzog.
Nach der Aalfütterung waren wir dran. Nach einem gemütlichen Silvesterdinner, alle zusammen an einer langen Tafel, sind wir mit dem Kleinbus, den Angestellten, den Angehörigen der Angstellten und die paar Gäste, die noch da waren, an den Strand gefahren. Es war das schönste und romantischste Silvester, das ich je erlebt habe. Bei Vollmond, Flut und einem großen Lagerfeuer aus Driftwood haben wir Whiskey getrunken und Marshmellows gegrillt und uns stundenlang unterhalten. Unbeschreiblich.
Doubtful Sound und der one-million-dollar Blick
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Te Anau. Wir sind über den Haast Pass gefahren, sind am Lake Wanaka vorbeigekommen und konnten dann noch einen herrlichen Blick auf Queenstown erhaschen.
In Queenstown angekommen, sind wir durch die Innenstadt geschlendert, haben in einer gemütlichen Bar gegessen und sind dann noch etwas an den Lake Wakatipu gelegen.
Der Weg nach Te Anau war recht anstrengend, was vermutlich an unserer Müdigkeit lag. Im Dunluce B&B angekommen, haben wir nicht mehr viel gemacht und uns bald schlafen gelegt.
Unsere Tour in den Doubtful Sound startete in Manapouri. Das Wetter wechselte quasi stündlich, mal Regen und mal Sonnenschein, nur geschneit hat es Gott sei dank nicht. Der 1 Million Dollar Blick wird übrigens so genannt, weil es anscheinend zu 99% regnet, wenn man mit dem Bus an dieser Stelle vorbeifährt. Wir hatten Glück und hatten just in diesem Moment Sonnenschein und somit einen unbezahlbaren Ausblick. Es war ein herrlicher Ausflug, den wir wirklich jedem empfehlen können.
Pinguine und Albatrosse auf der Otago Peninsula
Die Fahrt von Te Anau nach Dunedin dauerte 3,5 Stunden. In Dunedin angekommen, machten wir eine der Rundwandertouren, um uns die Stadt etwas anzusehen. Da uns aber dann doch mehr nach Natur war, sind wir weiter nach Portobello zu unserem B&B und im Anschluss an den Sandfly Beach gefahren. Der Strand war atemberaubend. Vom Parkplatz aus führte ein schöner Fußweg etwa 100 Höhenmeter hinunter an den Strand. Wir haben den Tipp erhalten, dass abends die Pinguine kommen und haben uns auf die Lauer gelegt. Leider hatten wir kein Glück.
Später konnten wir Blue Penguins am Pilot Beach sehen.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zum Sandy Mount. Nachdem der Wind die ganzen Regenwolken davon geblasen hatte, hätte er beinahe uns davon geblasen. Die Wanderung war herrlich und wir konnten sehr viele schöne Aussichten genießen.
Nachmittags sind wir zuerst zum Albatross-Center gefahren. Das Center ist sehr informativ und wäre es nicht so schrecklich windig gewesen, hätten wir sicher auch fliegende Albatrosse sehen können. Hätte, hätte Henriette. So sind wir zum Penguin Place gefahren und haben an einer 90 minütigen Führung teilgenommen. Auch das war sehr informativ und wir konnten dann auch endlich Pinguine aus nächster Nähe sehen.
Christchurch
Auf dem Weg nach Christchurch machten wir einen Stopp bei den Moeraki-Boulders. Wir hatten Glück, denn die Ebbe war so weit vorangeschritten, dass wir die Kugeln sehen und fotografieren konnten. Mehr war es dann aber auch nicht.
In Christchurch angekommen haben wir im Charlotte Jane eingecheckt und im Anschluss den Mietwagen abgegeben. Am nächsten Morgen wurden wir vor dem Hotel zur Stadtrundfahrt abgeholt. Wir hatten die Bus-Tour wieder vorgebucht und so in 3 Stunden alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu sehen bekommen. Zum Schluss besichtigten wir das International Antarctic Center und durften eine Runde mit dem Hägglund fahren. Den Tag haben wir auf dem Cathedrale Square und bei einem leckeren Abendessen im Bangalore Polo Club ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Taxi an den Flughafen und traten die lange Heimreise an.
Buchempfehlungen für die Urlaubsvorbereitung
Eine Reise nach Neuseeland sollte gut vorbereitet werden. Wir können ein paar gute Reiseführer empfehlen.
- Neuseeland Reiseführer von Marco Polo *
- Neuseeland. Rother Wanderführer *
- DuMont Reiseführer Neuseeland *
- Lonely Planet Reiseführer Neuseeland * (für Budget-Reisende)
Bei der Reisebloggerkollegin Jenny Menzel von weltwunderer.de kannst du dir zusätzlich ganz viele Reiseinspirationen und Tipps zu Neuseeland mit oder ohne Kind holen.
- 111 Gründe, Neuseeland zu lieben: Eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt * von Jenny Menzel
- Neuseeland Südinsel: 50 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade * von Jenny Menzel
Wer wie wir, gerne die Highlights aus dem Urlaub nachkocht, dem können wir ein tolles Kochbuch empfehlen.
Transparenz: Wir haben die Reise komplett selbst bezahlt. Trotzdem kann der Beitrag unbezahlte Werbung enthalten (z.B. wegen Markennennung u.a.).
9 Kommentare
Ach Charnette, alleine schon wegen den Pinguinen würde ich sofort dort hin reisen!
Tolle Eindrücke hast du da in vielen schönen Fotos festgehalten!
Sehr interessanter Beitrag, der Lust auf eine Reise nach Neuseeland macht!
Liebe Grüße
Isabel
Liebe Isabel,
es freut mich sehr, dass dir meine Bilder gefallen und herzlichen Dank für den netten Kommentar.
Viele Grüße
Charnette
Traumhafte Bilder – lebendiger Text! Ach, wir wollen auch! Wie schade, dass die Wal-Tour nicht stattfinden konnte – aber ich glaube, ihr habt genügend andere Highlights erlebt?!? Was muss das für eine tolle Reise gewesen sein!!!
Da gebe ich dir Recht! Die Reise war toll! Wir waren damals echt sehr enttäuscht, dass wir die Wale nicht sehen konnten, aber irgendwann werden auch wir in den Genuss kommen.
Viele Grüße
Charnette
Wow, das sind ja tolle Bilder die sofort Lust aufs losfahren machen! Und ich hatte keine Ahnung, dass es in Neuseeland so viele Wassertaxis gab 🙂 So schade wie das in dem Moment wahrscheinlich war, dass es mit den Walen nicht geklappt hat – so habt ihr wenigstens nochmal einen Grund zurück zu kommen (obwohl, bei den Fotos gibt es davon wahrscheinlich 1000…)
Da gebe ich dir Recht! Wir haben tausende Gründe, noch mal nach Neuseeland zurückzukommen. Allerdings ist die Welt so riesig und wir wollen irgendwie ALLES sehen…mal sehen, ob wir das in diesem Leben noch alles schaffen. 🙂
LG
Charnette
Liebe Charnette,
Neuseeland steht schon so lange auf unserer Bucket List. Mich schreckt einfach die mega-lange Anreise. Danke für diesen tollen Bericht und die wunderschönen Bilder.
Viele Grüße von Sanne
Liebe Sanne,
freut mich sehr, dass dir mein Bericht und die Bilder gefallen haben. Die Anreise ist wirklich megalang, aber einmal im Leben, sollte man Neuseeland schon gesehen haben. Muss ja nicht gleich sein. 🙂
VG
Charnette
Hallo Charnette,
wow, sehr schöne Fotos sind auf eurer Neuseelandreise entstanden.
Ich war damals leider nicht ganz so flexibel unterwegs, sondern mit einer organisierten Bustour.
Da habt ihr mit dem Mietwagen definitiv alles richtig gemacht.
LG, Janine